Der Kranich auf Reisen

Israel und Deutschland durch Bildung für nachhaltige Entwicklung verbinden

Foto: NAJU | Petra Müller
Foto: NAJU | Petra Müller

Der Kranich ist in Israel und in Deutschland ein Tourismusmagnet, Herausforderung für die Landwirtschaft und Symbolträger für Naturschutz zugleich. Das möchten die israelische Organisation Society for the Protection of Nature in Israel (SPNI) und die Naturschutzjugend (NAJU) im NABU e.V. nutzen, um Menschen beider Länder zusammenzubringen und sich mit aktuellen Fragestellungen auseinanderzusetzen: Wie kann Natur geschützt und die Lebensgrundlage für die wachsende menschliche Bevölkerung geschaffen werden? Was haben Kultur und Klimawandel miteinander zu tun? Wie können sinnvolle und lebenswerte Antworten und Alternativen geschaffen werden?

 

Im Projekt „Der Kranich auf Reisen“ entwickeln Umweltbildner*innen, Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen von SPNI und NAJU bis 2018 gemeinsam Material zum Kranich, das auf einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) basiert. Während des Projektes finden zwei binationale Treffen, Hospitationen und öffentlichkeitswirksame Aktionen statt. Es entstehen eine Broschüre sowie zugehörige Materialboxen. Außerdem geben die Teilnehmenden ihr Wissen in Workshops weiter. Das Material wird anschließend in beiden Organisationen verwendet und kommt damit einer weiten Zielgruppe und den deutsch-israelischen Beziehungen zugute.

 

Vom 30. Oktober bis zum 6. November besuchte die deutsche Delegation ihre Partner in Israel. Lest im Blog auf dieser Seite, was die Teilnehmer*innen zu berichten hatten. 

 

(Übrigens: Die Erfahrungsberichte der vergangenen Begegnungen zwischen NAJU und SPNI findet ihr hier. )

 

Di

08

Nov

2016

Tag 7

Kreise, die sich schließen

Nach einem späten Shabat Frühstück ging es in die letzte gemeinsame Runde. Eine Woche, die wirklich wahnsinnig schnell verging. Wie das halt immer so ist, wenn man sich wohl fühlt und ein volles Programm hat. 

Bei herrlichstem Sonnenschein und angenehmen 23 Grad ließen wir die Zeit noch mal gemeinsam Revue passieren und freuten uns über so viel Produktivität und eindrückliche Erlebnisse. Yaara meinte, sie wäre sehr erfüllt davon, einfach so viele andere Menschen zu treffen, die sich nicht nur über den großartigen Uhu am Vorabend freuen könnten, sondern die einfach immer ganz genau hinschauen und sich auch (genau wie sie) über die klitzekleinen Tiere und Pflanzen total freuen würden. Und ja, genauso ging es fast allen auch! 

Eine tolle Gemeinschaft mit sehr inspirierenden Ideen, die da auf dem Rasen der Hermon Field School saß und von der die Hälfte wirklich noch nicht so gerne ans kalte Deutschland denken mochte.

Der Fischadler machte eine Runde über uns. Wie am ersten Tag. Und so schloss sich der Kreis irgendwie etwas zu offensichtlich. Danach ging es für einen Teil der Gruppe noch nach Tel Aviv (und weiter nach Deutschland), für die anderen nach Jerusalem und Richtung Kfar Ruppin.

Wir freuen uns auf die Woche in Deutschland.

Liebe Freunde, vielen Dank & Bis bald!

Für die NAJU: 

Jaqueline, Robin, Petra M., Ruth, Henri, Anne, Anja R., Petra K., Anja Z., Sonja und Manuel 

 

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Di

08

Nov

2016

Tag 6

Shabat shalom

Zu einer Uhrzeit, die man fast nicht glauben kann, saßen wir bereits mit gepackten Sachen um Bus. Abfahrt halb fünf, morgens. Die Kraniche warteten mal wieder. Und wie. Unsere Unterstützung bei der wöchentlichen Kranichzählung von SPNI im Agamon Hula Park war sehr wichtig. Aufgeteilt auf verschiedene Stationen haben wir fast 35000 Kraniche gezählt, ein irres Trompeten erfüllte die Luft, als die Kraniche ihre Schlafplätze im flachen Wasser des Agamon Parks verließen. Dazu Braunliest, Graufischer und Eisvogel, Schell-, Schrei- und Kaiseradler und die uns allen sehr ans Herz gewachsenen Pelikane sowie ein ausführliches Frühstück unter freiem Himmel, was will man denn bitte mehr?

Danach ging es in ein drusisches Dorf, wo uns Khulood von SPNI in die Kultur der drusischen Minderheit einführte. Am Grab ihres verstorbenen Führers Sheikh Amin Tarif wird sogar dessen Hörgerät ausgestellt. Was zwar etwas seltsam daher kommt, aber nichts an der großen Friedfertigkeit der drusischen Gemeinschaft (Peace, Purity, Love - and Moustache) ändert. Ein äußerst interessanter Einblick. Dazu das wohl beste Essen der ganzen Woche, buchstäblich in den Seilen hingen wir danach.

Zurück in der Field School leitete Nadav mit seinem Kidush (kleines Gebet) den Shabat ein – und einen faszinierenden Abend. Denn in der gemischten Gemeinschaft aus Israelis (viele mit ihren Familien) und deutschen fiel gar nicht mehr auf, wer eigentlich woher kommt. Wie egal das dann auch ist. Jetzt müssen nur noch die Inhalte produziert werden, beinahe nebensächlich.

 

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Fr

04

Nov

2016

Tag 5:

Foto: NAJU
Foto: NAJU

Alles andere als langweilig: Graue Kranich-Theorie

Heute teilte sich die Gruppe auf, denn jede*r hatte die Möglichkeit zum „Work Shadowing“ bei seiner*m Tandempartner*in.  Ein Teil der Gruppe wanderte zum Mount Meron mit insgesamt drei Klassen und jeweils einem Guide, eine andere Gruppe begleitete Kindergartenkinder bei ihrem Besuch im Ussishkin Museum und konnte der Museumspädagogin über die Schulter gucken. Biomimikry und der Jordan wurden in den zwei  weiteren Gruppen thematisiert.

Neben spannenden Vogelarten wie dem Falkenbussard auf dem Zug haben wir auf der Wanderung am Mount Meron wunderschöne Pflanzen wie den Goldbecher (Large Sternbergia) und den Eastern Strawberry Tree gesehen. Im Museum konnten wir sehen, wie mit wenigen Mittel bei Kindern das Interesse für den Vogelzug geweckt werden konnte. Und auch wir hatten Spaß daran kurz Storch und Pelikan zu werden.

Nach dem reichhaltigen Mittagessen wurden wir in die Welt der Kraniche entführt. Anne erzählte uns 1,5 h etwas über die Kranichbiologie. Insbesondere das Thema Brut war für die Israelischen Partner*innen neu und spannend, da Kraniche in Israel nur rasten und überwintern. Vor der nächsten Theorie-Session haben wir uns etwas Bewegung verschafft, das Gelernte umgesetzt und als Kraniche Mäuse gejagt. Anschließend wurde ein weiterer wichtiger Schritt geschafft, da jedes Tandempaar ein Thema der Kranichbiologie wählte und die inhaltliche Struktur für unsere Broschüre nun steht.

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Mi

02

Nov

2016

Tag 4:

Foto: NAJU
Foto: NAJU

Auf Erkundungstour durch Akko

Der dritte Tag unserer Tour ist von uns im Großen und Ganzen recht kulturell gestaltet worden. Den Vormittag über haben wir das „Ghetto Fighter Museum“ in der Nähe der Stadt Akko besucht. Die interessante und vor allem bewegende Geschichte jüdischer Widerstandskämpfer rief in vielen von uns Betroffenheit hervor. Viele Diskussionsrunden und kleinere Gruppenarbeiten mit unseren israelischen Gastgebern sorgten aber dafür, dass nicht nur Vergangenes thematisiert wurde, sondern auch Gegenwärtiges und Zukünftiges in den Fokus rückte.   

Nach diesem informativen Vormittag und einem sehr reichhaltigen Mittagessen (Hummus!) ging es dann den Nachmittag über in die Stadt Akko, die wir je nach Lust und Laune alleine, oder in Form einer Stadtführung erkunden konnten. Diese historisch bedeutsame Stadt, hat über die Jahrhunderte hinweg häufig ihren Besitzer gewechselt und bietet einen multikulturellen Mix aus muslimischen und jüdischen Traditionen. Die Besichtigung bot aber nicht nur einen Blick auf das nahöstliche Stadtleben, sondern auch auf das Mittelmeer…

Heute stand der Kranich zwar nicht unbedingt im Mittelpunkt unseres Programms, dennoch wird uns dieser erlebnisreiche und nachdenkliche Tag in Erinnerung bleiben!

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Di

01

Nov

2016

Tag 3:

YORE!

Foto: NAJU
Foto: NAJU

Yore!!! Alle Israelis springen auf, als das für uns gewohnte Geräusch prasselnden Regens erklingt. Der erste Regen seit sieben Monaten verändert unsere Tagesplanung von Outdoor- zu Indooraktivität. Eigentlich wollten wir bereits auf einer Wanderung zum Banias (kleiner Bach) sein, doch jetzt lauschen wir andächtig einem Vortrag über die Kranich Forschung im Hula Tal.

Danach müssen wir aber trotzdem raus – zumindest bis zum Bus sind wir dem israelischen Regen ungeschützt ausgeliefert.

Der Bus bringt uns zum Ussishkin Natural Museum. Hier tauschen wir uns über die Bildungskonzepte von SPNI und NAJU aus.

Nach ausführlicher Auseinandersetzung mit Bildungstheorien machen wir uns auf den Weg ins Hula Nature Reserve um die Abendstunden mit intensivem Birden zu verbringen.

Zahlreiche Rohrsänger erschienen zum Konzert: Seidensänger, Stentorrohrsänger, Mariskenrohrsänger. Zum Konzert erschienen in festlichem Kleid Graufischer, Braunliest und Eisvogel.

Auch in der israelisch-deutschen Zusammenarbeit haben wir am Ende des Tages einen weiteren Meilenstein erreicht: Alle Teilnehmenden haben sich in Tandem oder Tridems zusammengefunden.

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Mo

31

Okt

2016

Tag 2:

Ganz nah dran an Graukranich, Eisvogel und Pelikan

Der Morgen beginnt mit einer spontanen Vogelexkursion mit Yael und Nadav. Aber 7.00 ist nicht für jeden die richtige Uhrzeit und so bleibt über die Hälfte von uns im Bett. Um 9.00 startet das Programm mit einer  Kennenlernrunde, jeder erzählt woher er kommt und was er so macht.  Es ist sehr interessant von den verschiedenen Projekten zu hören und  Englisch wird zur zweiten Muttersprache.  Manuel erklärt wortgewandt Abkürzungen wie BNE und ESD in der Präsentation „Crane´s Journey“. 

Nach dem  Lunch fahren wir gemeinsam zu einem Aussichtspunkt und schauen über das grandiose Hula Valley. Nadav, der Leiter des Hula Valley, gibt uns einen Einblick in die geologische Geschichte des Tals und in die Geburtsstunde von SPNI bei der Renaturierung des Hula Valley. Danach kommt unserer Meinung  nach das Highlight des Tages: mit dem „hidemobile“ zu Agamon HaHula, das meint übersetzt: kleiner See im Hula! Wir sitzen auf einem Anhänger, der von einem Traktor gezogen wird. Und zwar ganz nah an die Schlafplätze tausender  Kraniche heran. Wir sehen unglaublich viele Arten und kommen nicht aus dem Staunen raus: Rosapelikane, Graukraniche, Rosa Flamingos, Stelzenläufer, Spornkiebitze, Kuhreiher, Eisvögel, Sichler… uns fehlen die Worte.

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So

30

Okt

2016

Tag 1:

The Journey begins…

Über uns ein sternenklarer Himmel, die erste Portion Bamba (israelischer Erdnusssnack, don’t call it Erdnussflips). Jetzt sitzen wir in der Hermon Field School am Kibbutz Snir und lassen den Abend ausklingen, ein langer Tag liegt hinter uns. 

 

Wie üblich muss man mindestens drei Stunden am Flughafen einplanen, wenn man nach Israel reisen will. Und selbst diese Zeit war dieses Mal knapp bemessen. Die Befragungen von der israelischen Fluggesellschaft dauerten und dauerten, bei einigen aus unserer Gruppe gab es ganz besonders intensive Sicherheitschecks des mitgeführten Gepäcks. So verzögerte sich der Abflug immer mehr und mit viel Verspätung hoben wir ab Richtung Tel Aviv. 

 

Dort angekommen stellten wir fest, dass vier Gepäckstücke offenbar in Berlin geblieben waren. So müssen einige von uns heute leider ohne Zähne putzen ins Bett gehen. Und morgen geht’s endlich los, ausgeruht und mit großer Vorfreude auf die Kraniche!

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Das Projekt „Der Kranich auf Reisen: Israel und Deutschland durch BNE verbinden“ wird gefördert von der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum | קרן פורום העתיד גרמניה- ישראל.

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