En Gedi, Totes Meer und Ankunft Jerusalem

Foto: NAJU
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Manche von uns wurden an diesem Morgen in der Field School durch Vogelgezwitscher geweckt, manche Sonnen-Hungrige als um kurz vor sechs Uhr die ersten Sonnenstrahlen über dem Toten Meer ihre noch müden Gesichter anleuchteten, nachdem sie kurz vorher aus ihren Betten geklettert und an den Hang vor den Bungalows gestiegen sind, und manche erst kurz vor dem Frühstück. 

 

Es ging dann ins nahe gelegene Reservat En Gedi. Dort gab es entlang des David-Flusses eine für Wüstenverhältnisse artenreiche Tier- und Pflanzenwelt mit spannenden Winkeln zu entdecken. Es heißt, der Fluss trägt diesen Namen, weil sich König David hier in den Höhlen versteckt haben soll, als der Fluss und das Tote Meer mehr Wasser trugen als aktuell. Die Höhlen waren deutlich vom Weg aus zu erkennen und sahen mit ihren großen Fenstern und vielen Verbindungen untereinander so aus, dass man es dort ganz gemütlich haben kann! 

 

Derzeit sinkt der Wasserspiegel des Meeres aufgrund vieler Faktoren, insbesondere wegen der Trinkwassernutzung im flussaufwärts gelegenen Galilee-See um etwa einen Meter pro Jahr, wie uns unser Guide Ori im Bus auf der Fahrt zum ersten Ziel erzählte. Im Reservat gab es für das Ökosystem ungewöhnliche Arten zu sehen, wie Bambus oder Moringa (Moringa olifera). Einige Bäume werden hier gepflanzt und in deren jungem Alter bewässert, um ein artenreiches Ökosystem wiederherzustellen. Zwischendurch konnten wir uns an einem Wasserfall erfrischen.

 

Anschließend ging es per Bus zu einer Badestelle am Toten Meer, an der wir uns auf dem Wasser treiben ließen. Der Salzgehalt ist mit 33 % besonders hoch!

 

Anschließend wurde Kurs auf Jerusalem weiter mit dem Bus genommen. Es gab als besonderes Highlight bei der Ankunft den größten Community Garden zu sehen. Amon, der dort schon seit den 9 Jahren der Entstehungsgeschichte des Gartens dabei ist, erzählte uns in einem jurteartigen Versammlungsort von den Hintergründen; 130 zuvor von reichem Armenier besessen, später mit Israels Unabhängigkeit in Jerusalems Gemeindebesitz übergegangen wird die Fläche seit jüngerer Zeit als gemeinschaftlicher Garten genutzt. Ziel war dabei, eine Bebauung und Erschließung zu verhindern. Bei einem Rundgang durch den Garten erzählte Amon, der selbst schon länger in der unmittelbaren, größtenteils reichen Nachbarschaft im German Quarter lebt, über die Gestaltung von Pflanzungen und Wasseranlagen. Für alle aus Jerusalem soll etwas dabei sein, selbst für die, welche nicht an's Gemüsegärtnern denken würden, sind angezogen von den von Spendengeldern finanziert angelegten Teichanlage mit Wasserlauf. Ein wirklich herrlicher Anblick an dem wir uns auch erfreuen konnten. Auch viele gemütliche Sitzecken und das deutliche Gefühl von Gemeinschaft waren da! Es wird offenbar viel Wert darauf gelegt und vieles wird gemeinsam gemacht, auch wenn das oft Kompromisse erfordert, erzählt Amon uns weiter. 

 

Dann stellte uns im Gemeinschaftsgarten Amanda die Anlage noch weiter vor. Amanda, ehemals bei den botanischen Gärten in Kew gelernt, arbeitet nun bei der SPNI, und kümmert sich als zentrale Ansprechpartnerin für das Gartenprojekt. Sie führt uns in den Schuppen, alles sehr eindrucksvoll, viele Schläuche zur Bewässerung und andere Materialien und Werkzeuge. Es scheint alles sehr gut organisiert zu sein. Sie sind sichtbar stolz, die offizielle Zentrale für Community Gardens in Jerusalem zu sein. Alle rund 70 anderen Gärten in der Stadt zehren von der Pionierarbeit.

 

Wir fahren mit den tollen Eindrücken zum Hostel, erfrischen uns und sind am Abend nach dem Abendessen in der Stadt, und lassen das Erlebte bei ein paar Getränken durchsickern.

 

Wir freuen uns auf den nächsten Tag in Jerusalem. Auf dem Rückweg zum Hostel gehen sogar einige der Gruppe noch durch einen sehr stillen und anmutigen alten Stadtkern von Jerusalem. Eine sehr besondere Stimmung zeigt sich uns in dieser Stadt.

 

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