Nach einem Treffen mit der CBD-Alliance, also der NGO-Vereinigung, zur Besprechung aller Themen, die aktuell anstehen, verfolgen die meisten von uns die Verhandlungen zum Thema Marine Biodiversität. Diesmal geht es hauptsächlich um die Prävention von Unterwasserlärm und den Schutz von Korallenriffen, wobei besonders die Philippinen und Malaysia sich im Bereich Capacity Building hervortun, um einen starken, aussagekräftigen Verhandlungsbeschluss zu bewirken.
Lange können wir allerdings nicht bleiben, schließlich steht noch die Vorbereitung unseres Side Events zum Thema „Jugendpartizipation im Schutz der Ozeane“ an.
Die Vorbereitungen werden kurzzeitig von der Verleihung des „Captain Hook Awards“ unterbrochen. Hierbei vergeben NGO-Vertreter in feschen Piratenkostümen Preise für die besten Beiträge zur Biopiraterie! Um Biopiraterie handelt es sich, wenn Staaten oder diverse Institutionen biologische Materialien, wie beispielsweise genetische Ressourcen, kommerziell nutzen, vermarkten und den Profit nicht mit den Völkern oder Ländern teilen, die diese Materialien, oder deren Funktionen entdeckt und erforscht haben.
Insgesamt gibt es drei Preise zu vergeben:
Am Nachmittag gibt es ein weiteres Treffen zwischen den auf der COP vertretenen NGOs und der EU. Ein Hauptthema ist die Finanzierung des Biodiversitätsschutzes, wofür die NGOs fordern, dass es mehr domestic funding geben und die Ausgaben transparenter gemacht werden sollen. Vertreter der EU meinen, dass sie die 2012 beschlossene Verdopplung der Mittel bis 2015 umsetzen werden und somit bereits Vorreiter in den Finanzierungsfragen sind. Auch zum Thema synthetische Biologie stellen sie sich positiv dar und betonen, dass sie, auch wenn die Verhandlungen zu den Sicherheitsregulierungen nur langsam voran gehen, gerade an einer Rahmenvereinbarung innerhalb der Mitgliedsstaaten arbeiten.
Bezüglich des Themas invasive Arten zeigt sich die Europäische Union nicht allzu konstruktiv, besonders wenn es um die Handhabung mit Aquarien-, Terrarien- und anderen Haustierarten geht. Ein Argument, warum es so schwer fällt einen gemeinsamen Standpunkt zu diesem Thema zu haben, ist natürlich der ökonomische Aspekt dieser Tierarten. Nach diesem Treffen geht es gleich weiter mit einem Meeting der NGOs mit der frisch angereisten deutschen Staatssekretärin. Dort werden sehr ähnliche Themen wie auch bei der EU angesprochen und auch die Entgegnungen sind vergleichbar.
Der Tag endet mit einem gemeinsamen GYBN-Treffen zur allgemeinen Lagebesprechung des High Level Segments, bei dem es von nun an (trotz frischer Außentemperaturen) heiß hergeht. Schließlich sind für die letzten Verhandlungstage sogar einige Minister angereist und es fällt auf, dass sich die Negotiationen bis in die Nacht hinziehen.
Text: Svana Rogalla
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