Ich wache auf. Mein Wecker klingelt. Ich ziehe mir etwas an und betrachte skeptish mein Spiegelbild. Wir haben heute ein Treffen mit Braulio Dias, dem CBD Exekutiv-Sekretär. Überlegungen, wie:
„Was ziehe ich an, geht das so?“ und Fragen wie, was für Möglichkeiten Dias wohl für uns sieht, schwirren mir durch den Kopf.
Jetzt aber schnell, denn vorher findet das tägliche GYBN-Treffen statt, um uns abzusprechen, was den Tagesablauf und die nächste Woche betrifft und um das Treffen mit Dias vorzubereiten. Kurz
darauf erzählt uns Dias von den Zuständigkeitsbereichen des Sekretariats. Eine Zwischenbilanz der Umsetzung beschlossener Maßnahmen einzuschätzen und zu bewerten würden einen erheblichen
Anteil ausmachen. In dem
Global Biodiversity Outlook 4 (GBO4) wird aufgeführt, was die Staaten seit 2010 für den Schutz der Vielfalt von Arten und Ökosystemen
unternommen haben. Es werden die bisherigen Anstrengungen der Staaten annerkannt, aber es sei deutlich, dass sie nicht ausreichen, um die Aichi Targets zu erreichen und gesteigert werden müssen.
Er betont, dass es maßgeblich sei, dass Biodiversität und nachhaltige Entwicklung aneinander gekoppelt werden müssen. Außerdem müsse die Gesellschaft stärker mobilisiert werden. Ein
gesellschaftliches Umdenken sei dringend erforderlich. Darauf hin geht er auf die Einflussmöglichkeiten der Jugendlichen ein und hebt hervor, wie wichtig es ist, dass wir in den
Entscheidungsprozess beteiligt sind – denn es ist unsere Zukunft.
Im Anschluss stehen Working Groups (WG) auf dem Plan. WG1 setzt sich unter anderem mit der Midterm-review auseinander, während in WG2 der ganze Vormittag dafür drauf geht über einen
Paragraphen (
Artikel 8j ) zu
entscheiden. Danach gehen einige von uns auf ein Side Event über Marine Debris (also Plastik im Meer). Es gab eine kurze Einführung in die Problematik und es folgt u.a. ein Bericht vom WWF
über eine Tauchaktion, bei der sog. Geisternetze aus dem Meer geborgen wurden. Tim Packeiser, Fachexperte für Meeresbiodiversität vom WWF, ist auch vor Ort und tauscht sich nach dem Event mit uns
aus. Die Meisten von uns interessieren sich v.a. für Meeres- und Küstenbiodiversität und da ist die Freude groß als wir hören, dass er uns gerne unterstützen möchte und ihm unsere Intervention zu
Meeresbiodiversität gefallen hat. Wir wollen uns in Kürze treffen, um das Gespräch fortzuführen.
Apropos Treffen: Nach dem spannendem Side Event treffen wir uns mit dem Steering Commitee von GYBN. Wir besprechen, wie es weiter geht – auch nach der COP und sind uns einig, dass Kommunikation
das A und O ist. Wir wollen den Kontakt unbedingt beibehalten und nach der Konferenz mit den Vorbereitungen für die CBD COP 13 in Mexiko beginnen. Aber noch sind wir in Korea und hier gibt es
auch noch einiges zu tun. Es geht direkt zum nächsten Treffen. Die deutsche Delegation tauscht sich mit deutschen NGOs, über einzelne Themen und Strategien, aus.
Letzter Punkt auf meiner persönlichen Tagesordnung: ein gemeinsames Side Event von GYBN und Diversitas. Über GBO4 und wie sich Jugendliche für den Schutz der Biodiversität einsetzen. Ein
wesentlicher Aspekt sei der, dass wir andere Jugendliche leichter erreichen können und die Message des GBO4 besser vermitteln können. Von Jugend für Jugend. Manche von uns geben einen Einblick in
eigene Projekte. Auf die Frage, ob wir es nicht langsam leid seien, heißt es: „No, we're just getting started!“
Text: Anais Sloman
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