Kontaktgruppen und Interventionen

Nachdem es gestern auf der COP das erste Mal um synthetische Biologie ging und es absehbar wurde, dass man im Plenum keine Einigung erzielen würde, besuchte ich abends noch die „contact group“ zu diesem Thema. Eine solche Gruppe bildet sich immer dann, wenn zu einem Thema in der Vollversammlung keine Einigung erreicht wird, weil die Einwände zu weit auseinander gehen. In einer contact group treffen sich dann nur die Experten der Länder zu dem jeweiligen Thema in einem separaten Raum. Auch wenn die weitere Arbeit dann im kleineren Kreis passiert, sind da immer noch ungefähr 70 Leute dabei. Es wird dann an der Formulierung des zu verabschiedenden Themas gearbeitet. Absatz für Absatz, Zeile für Zeile. Eine sehr zähe Angelegenheit.


Nachdem verschiedene Länder ihre Veränderungen oder sogar neue Versionen vorgebracht hatten und die Hoffnung, dass es doch zu einer Einigung kommen könnte, nicht mehr ganz abwegig war, machte Bolivien einen Änderungsvorschlag, mit dem sich die Länder des globalen Südens von denen im globalen Norden komplett unterschieden. Damit war dann abzusehen, dass man wohl zu keiner Einigung mehr kommen würde, worauf der Chair entschied, das Treffen auf heute Morgen, 8 Uhr zu verlegen. Dann allerdings im richtig kleinen Kreis, 7 Länder und keine NGOs.


Unser erster Programmpunkt war wie immer das GYBN-Treffen bei dem wir den bevorstehenden Tag besprechen und mögliche Interventions zusammen durchgehen. Nachdem einige von uns noch das darauffolgende CBD-Alliance Treffen besuchten, splitteten wir uns wieder auf, da jeder andere Interessenschwerpunkte hat. Zur Mittagszeit standen dann wieder side-events an. Die Auswahl ist immer schwierig, da vielseitige Themen behandelt werden. Neben den side-events gibt es auch noch eine Auswahl an kulturellen Programmpunkten wie z.B. Konzert mit klassischen koreanischen Instrumenten. Svana und ich entscheiden uns dennoch für ein side-event das sich mit Küstenschütz durch z.B. Korallenriffe beschäftigt. Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Länder, wie die Malediven damit umgehen.


Am Nachmittag folgte dann ein Highlight auf das nächste. Gleich nach der Mittagspause hatten wir von GYBN die nächste Möglichkeit eine Intervention zu halten, diesmal zum Thema „Stakeholder Engagement“. Kurz darauf starteten wir mit der „speaking for“ Kampagne von GYBN. Wir waren unterwegs um Verhandler, die das Mandat eines Landes haben, dazu zu bewegen, einen Button von uns zu tragen, auf dem verschiedene Tiere/Pflanzen abgebildet waren, für das sie dann symbolisch reden. Diese Aktion ist gut angelaufen und wird die nächsten Tage fortgesetzt, es gibt schließlich noch genug Verhandler, die ohne unterwegs sind! ;-)


Text: Anne-Kathrin Meister


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