Tag 2: Chinesische Orangen aus Tel Aviv

Sonnenuntergang im Hafen von Jaffa
Sonnenuntergang im Hafen von Jaffa

Erste Nacht in Jerusalem: Grad angekommen, schon wieder los. Tel Aviv ist das Ziel. Wie schon bei unserem letzen Besuch in Israel im November 2012 haben wir wieder einige persönliche BegleiterInnen für die gesamte Zeit zur Seite gestellt bekommen, die sich um aaaaalles kümmern. Moria arbeitet im Community-Center von SPNI in Jerusalem, Gili ist der Chef der Abteilung für Jugendarbeit, hat den Austausch maßgeblich mit aufgebaut und Shira kümmert sich um internationale Verhältnisse. An diesem Morgen empfängt Moria uns in der Lobby unseres Hostels und wir machen uns auf den Weg Richtung Mittelmeer. Da wir uns gewünscht haben, das „richtige“ Israel kennen zu lernen, sind wir zuerst mit der Straßenbahn und dann mit dem Bus unterwegs. Richtig abenteuerlich. Glücklicherweise können wir uns fast immer auf unsere hebräisch sprechende Begleitung verlassen.

Omnipräsent: Hummus

Was wir uns auch gewünscht hatten, war mehr Raum für direkten Austausch zwischen den Verbänden und mit den Verantwortlichen für die unterschiedlichen Fachbereiche: Schon am ersten „richtigen“ Tag treffen wir also eine ganze Reihe wichtiger Menschen im Headquarter von SPNI und sprechen über die Zukunft unserer Zusammenarbeit und haben viele tolle Ideen für weitere Projekte. Unter anderem ist auch Pazit dabei, die den Austausch 2012 organisierte, und Lior, der im letzten Oktober bei uns war und für das Marketing zuständig ist. Auch aus der internationalen Abteilung waren drei KollegInnen dabei: Der Chef Noam, Shira und eine deutsche Praktikantin, Manuela. Es war wirklich sehr fruchtbar und wir sind alle gespannt, was sich aus diesen Ideen entwickelt, wenn wir sie etwas sacken lassen und in den nächsten Tagen erneut diskutieren können…

 

Nach dem wie immer sehr leckeren Mittagessen (Hummus!) treffen wir eine seeehr beeindruckende und starke (some call it: penetrante) Aktivistin, die jahrelang für einen kleinen Park inmitten von Hochhäusern gekämpft hat, den wir nun tatsächlich besichtigen können. Wir genießen die „Grüne Auszeit“ und lassen uns die Geschichte der Entstehung erzählen.

Gewonnen: Mitten in der Hochhauswüste liegt jetzt ein Park
Gewonnen: Mitten in der Hochhauswüste liegt jetzt ein Park

Anschließend steigen wir wieder in einen „public bus“, um uns mit Kosta zu treffen (auch er war im letzten Herbst bei uns) und dann verpassen wir die Bushaltestelle – unsere israelischen Freunde sind sehr aufgebracht, der Busfahrer ebenfalls – aber für uns ist es super, so können wir noch mehr von „Jaffa“ aufsaugen als ursprünglich geplant. Jaffa ist Kostas Heimat und heute ein arabischer Stadtteil von Tel Aviv, aber eigentlich schon um einiges älter – seit etwa 5.000 Jahren siedeln hier Menschen.

 

Mit Kosta besuchen wir eine Moschee, überqueren den Flohmarkt und laufen durch die alte verschlungene Altstadt herunter zum Hafen. Wir alle genießen Kostas sehr persönlichen Einblick in seinen Heimatort sehr. Wir begegnen zeltartigen Brautkleidern, gentrifizierten Hafenvierteln und erfreuen uns am Sonnenuntergang über dem Mittelmeer - für manche der wahrscheinlich schönste Sonnenuntergang der Welt. Bekannt ist der Name „Jaffa“ auch durch die Jaffa-Orangen und wir sehen auf unserer Tour sogar eine historische Orangenwaage, erfahren allerdings auch, dass quasi keine Orangen mehr in Jaffa (und Umgebung) angebaut werden und die Marke „Jaffa“ an eine chinesische Firma verkauft wurde. Dabei hatten wir gerade Orangen gegessen, die den „Jaffa-Aufkleber“ trugen - Die Irrwege der Globalisierung.

 

Unser Weg führt uns zum Abend wieder in ein Restaurant (Hummus!) und nach dem langen Tag sind wir im Bus zurück nach Jerusalem alle ziemlich kaputt. So soll es sein.

 

Text: Hanna und Manuel

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